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Ein häufiges Leiden: Trockene Hände im Winter

21. Januar 2021

Fast jeder kennt sie in der kalten Jahreszeit: Trockene Hände. Das unangenehme und bisweilen auch schmerzhafte Phänomen tritt mit großer Regelmäßigkeit im Winter auf und ist oft langwierig. Doch die richtigen Tipps können das Problem lindern. Bleibt es bestehen oder kommen weitere Symptome hinzu, ist manchmal jedoch ein Besuch beim Arzt ratsam.

Ursachen für die trockenen Hände

Trockene Hände im Winter entstehen normalerweise aufgrund der trockenen Heizluft. Diese senkt die Luftfeuchtigkeit in einem Raum oft auf deutlich unter 40 Prozent, was nicht nur die Atemwege austrocknet und damit Erkältungen fördert, sondern auch die Hände. Gleichzeitig findet wesentlich mehr Reibung an Textil statt, beispielsweise durch lange Ärmel oder Handschuhe – auch das trägt zur Austrocknung bei. Kälte belastet die Hände ebenfalls, zumal die Tätigkeit der Talgdrüsen nachlässt. In diesem Winter kommt erschwerend die häufige Nutzung von Seife sowie Handdesinfektionsmittel hinzu, speziell solches mit Alkohol. Sind die Hände einmal ausgetrocknet, bilden sich oft unschöne Schrunden und Hornstellen. Zudem kommt es häufig zu tiefen und hartnäckigen Rissen mit der Gefahr von Entzündungen.

Das können Sie tun

Um trockenen Händen entgegenzuwirken, ist es empfehlenswert, vorbeugend zu arbeiten, damit das Problem gar nicht erst auftritt. Geeignete Cremes sollten eher fettreich und frei von schädlichen Zusatzstoffen sein. Sparsamkeit ist an dieser Stelle fehl am Platz – die Hände dürfen ruhig mehrfach am Tag großzügig eingecremt werden. Vor allem zur Nacht, wenn nichts mehr angefasst werden muss, lohnt sich intensives Cremen. Beim Händewaschen ist es sinnvoll, auf eine pH-neutrale Seife zu achten. Viele Betroffene empfinden auch Pflegepeelings als angenehm, beispielsweise aus Olivenöl und Salz. Solche Mischungen entfernen gleichzeitig überschüssige Hornhaut und versorgen die Hände mit gesunden Fetten.

Trockene Hände als Warnzeichen

In einigen Fällen steckt hinter trockenen Händen im Winter mehr als nur die ungünstige Witterung und Heizluft. Sowohl hormonelle Schwankungen als auch Mangelerscheinungen können ursächlich für die trockene Haut sein. Hormonprobleme äußern sich oft durch weitere Probleme wie Zyklus- und Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen. Auch Schilddrüsenfehlfunktionen können die Haut beeinträchtigen - sollten daher weitere Symptome wie etwa Gewichtsveränderungen hinzukommen, ist ein Bluttest sinnvoll. Vor allem bei Veganern, Vegetariern oder Personen mit erhöhtem Eisenbedarf können Eisen- oder Vitamin-B-Mangel ursächlich sein. Auch Untergewicht und Dehydrierung begünstigen Hautprobleme. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeit sind daher die Grundlage für kräftige Haut.

Lassen sich die Probleme nicht lösen oder sind ungewöhnlich stark, besteht die Möglichkeit einer Hauterkrankung – beispielsweise Psoriasis, Neurodermitis, ein Ekzem oder eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien. Warnzeichen hierfür sind unter anderem starker Juckreiz, Verschlimmerung trotz Pflege, Gelenkschmerzen und Entzündungen. In diesen Fällen ist eine ärztliche Diagnose erforderlich, um die richtige Behandlung zu finden.

Fazit

Trockene Hände im Winter sind in den meisten Fällen eher lästig als gefährlich und lassen sich mit sorgfältiger Pflege verhindern beziehungsweise beheben. Dauern die Probleme aber an, verstärken sich oder gehen mit weiteren Beschwerden einher, sollte ein Arztbesuch nicht hinausgezögert werden – es kann eine Hautkrankheit dahinterstecken.

 

Referenzen

Enders, Claudia (2020). Rissige Hände: Ursachen und Behandlung. Link
Bannert, Andrea (2019). Trockene Haut. Link
Melzer, Martina (2015). Trockene Hände richtig pflegen. Link
Presto, Simone (o. J.). Trockene Haut an den Händen. Link
Ahrens, Silke (2020). So oft sollten Sie Ihre Hände jetzt eincremen. Link